Erst die noch immer wütende Corona-Pandemie, und nun diese Rassenunruhen, ausgelöst durch desillusionierte Jugendliche, meist nichtweisser Abstammung. Beides muss in den Relationen der Zeit, in der sich die USA gerade befinden, betrachtet werden.

Seit dem Ende des amerikanischen Bürgerkrieges 1865 stehen die Vereinigten Staaten vor der einen, vielleicht entscheidenden Herausforderung – der Rassenfrage.
Sie prägte ihre Geschichte seit ihren Anfängen 1789, wurde aber durch die Konstituierung der Konföderierten Südstaaten unter Jefferson Davis zur Realität, mit Folgen bis in die Gegenwart.

Längst jedoch führen die gewaltigen Probleme, welche sich aus dem multikulturellen Hintergrund der amerikanischen Geschichte ergeben, zu einer existenziellen Gefahr für diesen, in seiner Komplexität ohnehin fragilen Zusammenschluss mannigfacher religiöser und eben ethnischer Strömungen in einem Staat.

Mit den, gegen den weissen Widerstand, besonders im Süden der USA durch den damaligen Präsidenten Kennedy zu Beginn der 1960er Jahre, ergriffenen Massnahmen, welche das Ende der Rassentrennung (Segregation) einleiteten, wurde die Ära der faktischen Gleichstellung des farbigen Amerikas eingeleitet, mit dem Ergebnis, dass diese Bevölkerungsteile sowohl die Intellektuelle als auch Materielle Integration in die Amerikanische Gesellschaft bis heute nicht schafften.

Gerade die Ballungszentren von US-Grossstädten zeichnen sich nicht nur an ihren Rändern durch eine massive Verarmung aus. Solche als «Slums» bekannte Vorstädte gehören zum Bild Amerikas wie der Burger, Marlboro, oder Coca Cola, begrenzen sich aber in aller Regel auf ethnisch stark durchmischte Städte und Landstriche. Vor diesem Hintergrund entzündet sich die Lunte am Pulverfass der Rassenfrage in den USA immer wieder von neuem.

Von den infolge des Fanals von Montgomery im Südstaat Alabama 1955 ausgebrochenen Krawallen aufgrund der Washingtoner Zwangsmassnahmen um die Rassenschranken einzureissen, über die Protestbewegung Luther Kings und den analogen Ausschreitungen der 80er- und 90er-Jahre, bis hin zur Aktualität um den Fall Floyd, reichen einige wenige Vorkommnisse aus um das heterogene amerikanische Gesellschaftsgefüge ins Wanken zu bringen, was wiederum ein Beweis ist für die Untauglichkeit der Multikulturalität als Norm einer modernen Gesellschaftsordnung.

Dennoch wird diese Gesellschaftsform als etwas endgültiges verklärt, als einzig gültiges Ideal menschliches Daseins. Dieses zum Dogma erhobene «Ideal» motiviert derzeit einen fanatisierten Mob selbst noch die Denkmäler der eigenen Geschichte zu stürzen, was einer Verdrängung jener historischen Leistungen gleichkommt, welche die Pioniere Amerikas erbracht haben.