Der Einfluss und das politische Gewicht der Arbeiterschaft im Meinungsbildungsprozess – oder gar als Mehrheitsbeschafferin im Machtgefüge der Zeit – ist durch die gewaltigen gesellschaftlichen, vor allem aber wirtschaftlichen, Umwälzungen der letzten zwei, drei Jahrzehnte kaum mehr wahrzunehmen. Zumal der klassische Arbeiter aus einem ursprünglich ethnisch homogenen Umfeld zu einer Minderheit unter den Arbeitnehmern verkommen ist.

Die Arbeitswelt hat sich auf eine derart drastische Weise gewandelt, dass die klassische Arbeiterschaft im politischen Tagesgeschehen kaum mehr eine Rolle spielt. Eine logische Konsequenz aus dem Verlust über das einst stolze politische Reservoir der Arbeiterschaft, welche früher allein schon durch ihre starken Gewerkschaften Veränderungen – ja revolutionäre Veränderungen herbeführen konnte, ist die Tatsache, dass sich die grossen Parteien der Linken, die sich traditionell als Wahrer der Arbeiterinteressen betrachteten, längst anderen Bevölkerungsschichten bedienen müssen, um sich politisches Gehör zu verschaffen.

Polarisiert und mobilisiert wurde die Arbeiterklasse erst duch die Linke, beziehungsweise aus heutiger Perspektive wohl durch die extreme Linke. Doch daraus ein Alleinvertretungsanspruch abzuleiten wäre vor dem Hintergrund des ideologischen Verrats durch den marxistischen Internationalismus grotesk. Dies, und der Vormarsch des Intellektualismus in den linken, sprich sozialdemokratischen, aber auch kommunistischen Parteien, festigte ab 1945 den bereits in den 1920er Jahren sich abzeichnenden Einfluss der sozialen Rechten. Parallel ist es diesen sozialnationalen Bewegungen gelungen, mit auf Protektionismus ausgelegten Sozialprogrammen die Arbeiterschaft an sich zu binden. Anders als die Linke, liessen diese Parteien erst in Verantwortung, auf Worte auch Taten folgen. Ein Resultat dieser Vorgänge ist, dass die Arbeiterschaft als Minderheit – soweit sie sich politisieren lässt – bis heute das Rückgrat der sozialvölkischen Kräfte bildet.

Sowohl auf Mitglieder- wie auch Kaderebene, stellt der Arbeiter und Angestellte nach wie vor einen wesentlichen Teil der nationalen Aktivisten. Dabei ist die Tatsache zu berücksichtigen, dass ohne sie eine wie auch immer geartete Mobilisierung der Massen kaum möglich ist. Sie sichert – jenseits von intellektuellem Gerede – den Nationalen aller Prägungen die ihnen zukommende Rolle im politischen Kampf um die Macht.