Zur Zeit der Industrialisierung begann sie: Die Wanderung verarmter Südeuropäer über die Alpen gen Norden. Diese vornehmlich in der Industrie und dem Bauwesen eingesetzten Fremdarbeiter verursachten durch ihre damals schon grosse Zahl und komplett andere Lebensweise erhebliche Probleme. So kam es in Zürich oder Winterthur, wo sich solche Ausländerkolonien konzentrierten, wiederholt zu Auseinandersetzungen mit Einheimischen. Die Zahl der Fremdarbeiter verdoppelte sich von rund 8,0% im Jahre 1890 auf über 14,0% vor Ausbruch des 1. Weltkrieges, weswegen Zehntausende dieser weitgehend in ein homogenes Umfeld verpflanzten Ausländer die Schweiz wieder verliessen. Durch die Wirtschaftskrise 1920 und der darauf folgenden Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre verlor die Schweiz ihre Attraktivität für Fremdarbeiter. Aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen beschränkten die Kantone die Niederlassung ausländischer Arbeitskräfte. Der Anteil ansässiger Ausländer an der Gesamtbevölkerung von über 10,0% 1920 und 8,8% 1930 fiel 1941 auf 5,2%, womit die Ausländerproblematik während des 2. Weltkrieges eine untergeordnete Rolle spielte und von den Kräften der aufstrebenden Erneuerungsbewegungen (Nationale Front u.a.) kaum aufgegriffen werden konnten. Organisationen wie ein «Aktionskomitee gegen Überfremdung» (Vorläuferorganisation der Nationalen Aktion) bedienten sich zwar der Thematik, jedoch mit mässigem Erfolg.

Entsprechende Bewegungen der Nachkriegsjahre wie die Europäische Neuordnung (NEO) des Romands Amaudruz, oder Erwin Vollenweiders Volkspartei der Schweiz, die den Nationalismus allerdings aus einem eher europäischen Blickwinkel betrachteten und zwecks solcher organisatorischer Vernetzungen zu Kongressen ins Ausland reisten, waren von kurzlebiger Art, fanden kaum öffentliche Beachtung und blieben schliesslich bedeutungslos.