Jenseits der Terroroffensive revolutionärer Islamisten tobt in vorab intellektuellen Kreisen ein Diskurs über die Frage, wieweit nun der Islam Teil Europas sein soll. Dieses dauernde Aufeinanderprallen zweier so völlig verschiedener Kulturkreise ist sowohl Beweis genug für die Sinnlosigkeit solcher Debatten.

Dieser Kulturkampf ist vielmehr ein Beweis für jene These, wonach der Islam niemals Teil des Abendlandes sein kann. Der Kampf der islamischen Massen gegen westliche Interventionen in ihrer Hemisphäre wird nach Europa getragen. Nicht zuletzt auch aus historischen Gründen, denn hier sitzen die wahren Schuldigen der kolonialen Vergangenheit des alten Kontinentes. Sie trägt letztlich die Verantwortung für jene Entwicklungen, die westliche Vasallengebilde wie Syrien, Irak, Libyen oder Algerien entstehen liessen. Dass die kolonisierten Araber nach ihrer Befreiung vom Joch der Europäer einem Automatismus gleich zu Staatsbürgern ihrer ehemaligen Kolonialmächte wurden, ohne z. B. Franzosen oder Briten je danach zu fragen, ist das Grundübel, an dem diese Länder heute kranken.

Korrigieren lässt sich die Geschichte kaum. Doch unsere Politikerkaste braucht sich nicht zu wundern, wenn ihre Vaterländer eines Tages in einem völlig neuen Antlitz dastehen.