Die Zuschauerränge blieben leer, politisch korrekt aber mussten sie sein. Die XXXII. Olympischen Spiele, die in Tokio über die Weltbühne des Sports gingen, trieben die Gemüter nicht gerade um. Vorbei sind die Zeiten, in denen solche Spiele die Massen begeisterten und die Menschen in den Stadien beziehungsweise vor den Bildschirmen in ihren Bann zogen. Olympia wurde und wird freilich immer auch zur Machtdemonstration des gerade vorherrschenden Zeitgeistes missbraucht. So liess es sich ein politisch korrekt eingefärbter Journalist vor kurzem nicht nehmen, diese Grossveranstaltung vor den Karren seiner politischen Überzeugungen zu spannen. In einer Analyse zum Protest einer farbigen US-Leichtathletin und einer Weissrussischen Sportlerin titelte dieser: «Die Spiele werden politisch und das ist gut so». Was für ein Affront gegen all jene, die bestrebt sind, den Sport zu entpolitisieren – ein Traum nicht nur vieler Athleten sondern der überwiegenden Mehrheit der Sportkonsumenten. Doch gerade an einer Olympiade hat diese Form politischer Indoktrination gewissermassen «Tradition». Heute knien manche, vor allem nicht weisse Sportler und bekunden damit ihre Sympathie für Black Lives Matter. Analog dazu 1968 die geballte Faust von US-Sportlern als Symbol der damals aktiven Black Panther-Bewegung während einer Siegerehrung. Die Sommerspiele 1972 in München wurden vom Nahostkonflikt zwischen Israel und den Palästinensern überschattet und endeten in einer Gewaltorgie mit Opfern auf beiden Seiten. Und nach dem Einmarsch Sowjetischer Truppen in Afghanistan zur Jahreswende 1979/80 boykottierte der Westen, angeführt durch die USA, die Sommerolympiade 1980 in Moskau. Vier Jahre später rief Moskau zum allerdings kaum befolgten Boykott der Sommerspiele in Los Angeles auf. Politik und Sport sind in ihren Grundsätzen unvereinbar. Das friedliche Messen an ideologischen Kriterien festzumachen führt letztlich zu einer politisierung solcher Wettkämpfe. Das Groteske daran; solche internationalen Grossevents des Sports werden beinahe ausnahmslos von der politischen Linken für ihre Zwecke instrumentalisiert. Kaum auszudenken, welche Reaktionen es hervorrufen würde, wenn einzelne Athleten mit symbolischen Gesten auf die Corona-Zwangsmassnahmen sowie die Klimahysterie aufmerksam machen oder mit einem White Lives Matter-Transparent, wie seinerzeit im englischen Burnley, auf die Entrechtung von Weissen in manchen Erdteilen protestieren würden. Ein medial inszenierter Sturm der Entrüstung wäre das Resultat und die Karriere der daran beteiligten Sportler abrupt zu Ende.